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WIE EIN ELEFANTENBABY MICH DAZU GEBRACHT HAT VEGANER ZU WERDEN

Ich erinnere mich genau an den Tag, an dem ich mich dazu entschieden habe, Veganer zu werden.

Es war ein normaler Tag. Ich kam von der Arbeit nach Hause, machte mir etwas zu essen und nahm am Esstisch Platz. Aus irgendeinem Grund war ich an diesem Abend der einzige zu Hause, also beschloss ich, während des Essens Fernseher einzuschalten. Wie immer war meine erste Wahl eine Naturdokumentation.

Keine Überraschung denn ich habe Tiere schon immer geliebt und deshalb verbrachte ich wahrscheinlich den größten Teil meiner Kindheit damit, mich um unzählige Haustiere zu kümmern und einen epischen Plan zu schmieden, der mitten in der Nacht zehntausend Puten aus einer örtlichen Putenzucht die Freiheit gibt. (es ist nie passiert, aber ich habe die Pläne noch) Jedenfalls handelte es sich bei dieser Dokumentation um einen Waisenelefanten, dessen Mutter kurz nach der Geburt verstorben war.

Das Waisenkind war zum Glück in einem örtlichen Heiligtum gefunden und gesund gepflegt worden und nachdem er stark genug geworden war, sollte er einer anderen Herde vorgestellt werden. Es kam also der Tag, an dem das Elefantenbaby seine neue Familie kennenlernte und es war so überraschend für mich zu sehen, dass der kleine etwas nervös war.

Nachdem er diese prägenden Tage und Wochen seines Lebens mit den Menschen verbracht hatte, war er mit diesen riesigen, majestätischen Wesen sichtlich nervös. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass diese Nervosität, insbesondere von einer Elefantendame, immer mehr gelockert wurden. Immer wenn der kleine Waise in die Nähe der Gruppe kam, stand sie sofort neben ihm und beruhigte ihn, indem sie ihren Rüssel vorsichtig auf seinen Rücken legte. Sie würde ihn hoch helfen, wenn er stolperte, und ihm ihren Schweif anbieten, damit er sich beim Gehen festhalten konnte.

Innerhalb von wenigen Tagen waren die beiden unzertrennlich und unser Waisenkind war mit offenen Armen (oder Ohren) in seine neue Familie aufgenommen worden.

Was wir bis zum Ende des Dokumentarfilms nicht wussten, war, dass diese Elefantendame in diesem Jahr tatsächlich den Verlust ihres eigenen Babys erlebt und betrauert hatte. Ihren tiefen mütterlichen Instinkten zu folgen und für das Waisenkind zu sorgen, half ihr, die monatelangen Depressionen zu lindern.

So wie der kleine Waise eine Mutter brauchte, brauchte sie ein Kind, das sie wie ihr eigenes betreuen und großziehen konnte. Dieses komplexe Auftreten von Zärtlichkeit und Einfühlungsvermögen bestätigte mir, was ich im tiefsten Innern immer gewusst hatte. Tiere sind genauso komplex wie wir.

Sie haben die Fähigkeit zu tiefen Emotionen, die weit über die Überlebensinstinkte hinausgehen. Sie schaffen Bindungen innerhalb der Arten und zwischen den Arten. Sie lieben bedingungslos. Sie bauen Familien auf, schließen Freundschaften und machen sich vor dem anderen Geschlecht zum Narren. Nun mit diesen Dingen konnte ich mich auch identifizieren!

In diesem Moment schaute ich auf meinen Teller. Hier war ich, selbsternannter Tierliebhaber, auf halbem Weg durch ein mittelgroßes, halbrohes Steak. Es war Heuchelei vom Feinsten, aber ich wusste an diesem Tag, dass dies jetzt vorbei war.

Ich wollte nicht mehr zum Leid der Tiere beitragen und habe mir von diesem Tag an geschworen, ich würde nie wieder Fleisch essen. Ich blieb meinem Wort treu und von da an kam alles ins Rollen.

In den nächsten Monaten begann ich, die restlichen tierischen Produkte aus meiner Ernährung zu entfernen. Ich hatte aus gesundheitlichen Gründen seit einigen Jahren keine Milchprodukte mehr gegessen, also blieben nur Eier und Fisch. Ich reduzierte deren Konsum und als ich mehr über die Umweltauswirkungen tierischer Produkte erfuhr, verließen diese auch ganz rasch meine Speisekarte und ich fand letzten Endes doch für alles einen leckeren und besseren Ersatz.

Am Anfang wusste ich nicht, dass mein Endziel war, Veganer zu werden. Aber je weniger tierische Produkte ich gegessen habe, desto besser fühlte ich mich, aus energetischer, emotionaler und körperlicher Sicht.

Der Übergang von Vegetarier zu Veganer fühlte sich für mich nie als erzwungen an. Ich fühlte mich natürlich dazu hingezogen und wusste von ganzem Herzen, dass es das Richtige für mich war. Wenn ich darüber nachdenke, war das Schwierigste an diesem Übergang, mich dazu zu zwingen, alles zu „vergessen“, was ich über Ernährung gelernt hatte.

Seit Jahren wurde mir gesagt, dass ich ohne tierische Produkte unter mehrfachen Nährstoffmängeln leiden würde, jeden Gramm an Muskelmasse verlieren und ich aufgrund des Proteinmangels am Tag ständig müde sein würde.

Aber Rate mal? Nichts davon ist passiert!

Ich erkannte, dass das, was wir schon früh über Ernährung lernen, in hohem Maße von einer ausschließlich Profigetrieben Fleisch- und Milchindustrie beeinflusst wird, die ganz einfach die Ernährungsrichtlinien der Regierung mit ein paar gesponserten Studien beeinflusst, was wiederum alles reguliert, was wir über gesunde Ernährung lernen. Diese falschen Informationen beeinflussen uns von der grundlegendsten Ebene (denke an die Ernährungspyramiden der Regierung) bis hin zum höchsten Promotionsgrad in der Fitnessindustrie.

Dieselben „Fakten“ werden immer wieder neu verpackt und tragen zu einem sehr kaputten System bei, mit vielen kranken Menschen die immer noch der Meinung sind, dass wir Milch für starke Knochen und tierisches Fleisch brauchen, um Muskeln aufzubauen.

Je mehr ich meine eigenen Nachforschungen anstellte und meinem eigenen Körper zuhörte, desto klarer wurde mir, dass ich weniger tierische Produkte (und schließlich überhaupt keine) essen konnte und trotzdem gesünder war und mich großartig fühlte.

Tatsächlich fühlte ich mich auf pflanzlicher Basis körperlich  besser als je zuvor!

Ich bin stärker als je zuvor bei einem schlankeren Körpergewicht. Ich fühle mich leichter, glücklicher, energischer und immer einsatzbereit. Ich hatte keine Energieeinbrüche mehr am Nachmittag, ich habe eine höhere Konzentration und fühle mich sehr selten müde.

Die Vorteile sind erstaunlich, aber auf emotionaler Ebene habe ich die größte Veränderung durchlebt. Mein Gewissen ist jetzt rein, dass meine Ernährungsgewohnheiten für andere Lebewesen kein unnötiges Leiden verursachen.

So verrückt, wie es sich anhört, ich fühle mich jetzt als glücklichere und positivere Person, da mein System nicht mit der negativen Energie gestört wird, die er beim Essen toter Tiere aufgenommen hatte.

Jedes Mal, wenn ich esse, wähle ich das Leben und es fühlt sich verdammt gut an. Diese emotionalen Veränderungen haben zu mehr Glück in meinem Leben geführt, indem sie eine Tür für neue, bessere, gesündere und nachhaltigere Dinge geöffnet haben. Ich habe jetzt eine bessere Beziehung, sowohl zu anderen als auch zu mir.

Ich habe einige meiner engsten Freunde durch ein gemeinsames Interesse an Veganismus getroffen. Ich fühle eine größere Verbindung als je zuvor zu unserem Planeten und all den erstaunlichen Arten, mit denen wir ihn teilen.

Vor ein paar Jahren hätte ich nie davon geträumt, vegan zu werden, ganz zu schweigen davon, welche Auswirkungen dies auf meine gesamte Existenz haben könnte.

Und alles begann mit einem Elefantenbaby.

One Love

Josh